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Trialprojekt Jawa 354 von Flo

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(29.05.2020) Da ich nicht alleine im A-Cup mit einer Rigid herumfahren will habe ich Flo gezwungen auch eine Rigid zu bauen. Er hat sich für eine Jawa Typ 354 „Kývačka“ (sprich kiewatschka) entschieden. Ein Zweizylinder 2 Takt Mortor mit 350 ccm. Wird sicher ein spannedes Projekt.

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Leider gibt es von der Motor Restauration keine Fotos. Es wurde aber der komplette Motor zerlegt und alles neu gelagert. Ebenfalls neue Kolben und neue Zylinder. Es wurde auch eine elektronische Zündung verbaut. Der Vorteil von Jawa - die Ersatzteile sind günstig......

Herbert hat uns den Rigid Rahmen gezeichnet - im Prinzip der gleiche wie bei meiner Triumph - nur der hintere Holm musste geknickt werden weil der Motor ein bisschen länger ist als bei der Triumph.

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Der Rahmen wurde von Spoge geschweisst - besser gehts nicht........

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Die Details wie Flo sie macht - schöner kann man es fast nicht mehr machen............

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Fussrasten, Sattel usw. wurden angepasst - jetzt muss dann alles was wir noch dazugebastelt haben verschweisst werden.

 

Jawa 354 Baubericht Teil 2, vom 9.1.2021

Ich gebe zu, mich hat 2020 auch die Coronalethargie erwischt, ich habe das letzte Jahr nicht sehr viel  Geist gehabt in der Werkstatt zu stehen, geschweige denn viele Fotos zu machen. So stammt der erste Teil des Bauberichtes der Jawa von Wolfgang, nachdem er mir  öfters wegen Fotos und Bericht auf die Zehen gestiegen ist……….

Der Tank wurde im August von unserem Schweißgenie Spogeim zweiten Anlauf (der erste Tank wäre optisch zu klein gewesen) aus 1,5mm Alublech angefertigt und bis auf ein kleines Loch, das ich erst beim Zusammenbau entdeckte, perfekt geschweißt.

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Die nächste Aufgabe stellte sich mit der Führung des Auspuffes, der aus insgesamt 5 Bauteilen besteht. 2 Krümmer in einen Sammleraus Alu und dann über ein Edelstahlrohr in den Endtopf aus Alu.

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Aus dem Rest des ersten Sammlers wurde in weiterer Folge (ich mag nichts verschwenden J ) der Luftfilter. Der Hans Reiter (danke für den netten Kontakt Jens J )aus Sachsen hat ihn schon als „eine Lebendfalle für Ratten“ bezeichnet J - da hat er gar nicht so unrecht!

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Der Kettenspanner entstand aus einem Abschnitt der Bodenplatte und einer selber auf der Drehbank gewickelten Feder. Die Fotos zeigen das Testteil, ich habe danach einen Halter ohne zweites Loch neu gefertigt.

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Anschließend habe ich noch den Ständer aus einem verbogenen Alulenker und einigen Stahlteilen, sowie die Kettenabdeckung aus 1,5mm Alublech nach meinen Vorstellungen angefertigt.

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Das nächste Bild zeigt den Rahmen in RAL 7031 blaugrau mit der Bodenplatte.

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Der Zusammenbau gestaltete sich nicht allzu schwierig, daher sind nur wenige Bilder vorhanden.

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Das war dann der Stand nach dem Zusammenbau, vor dem Erstlauf.

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Beim Erstlauf stellte sich dann heraus, dass der erste Gang nicht einrastet  -----   großes Grübeln…….

Leider musste ich das erst vor einem Tag gerade fertiggestellte Motorrad wieder auseinandernehmen und den Motor komplett öffnen; ich vermutete, dass ich das Getriebe nicht richtig zusammengebaut hatte. Nach dem Öffnen und zerlegen des Getriebes konnte ich mit der Schaltkulisse alle Gänge ordentlich einlegen und wechseln, also weitere Fehlersuche……….

Nach mehrmaligem Zerlegen und wieder Zusammensetzen des Getriebes konnte ich einen Montagefehler ausschließen und habe weitergesucht. Im Endeffekt war es dann ein Grat auf der neuen Schaltkulisse (auf der hinteren Seite) wo die Sperrklinken nicht ordentlich einrasten konnten.

Froh, dass nichts Gröberes war, konnte ich dann den Motor wieder komplettieren und erneut die Jawa zusammenbauen.

Nun möchte ich (wenn unsere Regierung die Beschränkungen lockert) in unserem Gelände die Jawa ausgiebig testen, dazu wird wahrscheinlich auch noch eine genauere Abstimmung des Vergasers notwendig sein.

 

Hier ein Video vom Erstlauf

 

Trialprojekt Jawa 354 von Flo, weiterführender / abschließender Bericht, März 2023 (4357)

Von unserem gleichgesinnten Trialkollegen aus Bayern, Albert Hobmaier, habe ich 2021 einen zweiten Motor bekommen, bei welchem wir anschließend die Kurbelwelle auf Gleichlauf umgepresst haben.

Die schwedischen Armeemotorräder von Jawa wurden ebenfalls mit Gleichlaufkurbelwelle bestückt. Die Jawa entwickelt dadurch ein besseres Drehmoment im unten Drehzahlbereich. Neue Lager und neue Pleuel wurden ebenfalls vorsorglich verbaut.

Nach einem eher missglückten Versuch die gelbe Spur mit der Jawa in Lunz 2022 (faktisch keine Leistung, Kupplung rutscht trotz neuer Beläge, usw.) zu bezwingen, habe ich mit einiger Verstimmung das Mopped in der Garage abgedeckt und lange „reifen lassen“ – es hat sich meine Motivation hinsichtlich dieses Projektes etwas verflüchtigt.

Jedoch kam der Zeitpunkt, dass alles Andere in der Garage aufgearbeitet war und nun die Jawa wiederum hervorgekramt wurde um zu prüfen, ob dieses Motorrad wirklich ein „Fehlschlag“ war, oder ob dabei andere Probleme zu Tage treten.

Als erstes wurde der von Hans Reiter aus Deutschland als „Lebendfalle für Ratten“ bezeichnete Auspuff gegen die zwei originalen Auspuffrohre der Jawa getauscht.

Auch der Hinweis, die Kupplung ordnungsgemäß mit dem notwendigen Spiel von ca. 8 mm einzustellen wurde ernstgenommen mit dem Ergebnis, dass das Kupplungsrutschen endgültig beseitigt ist! Er meinte, ich soll das Ganze System auf Falschlufteintitt im Bereich Vergaser, Zylinder überprüfen, die fehlende Leistung lässt sich eigentlich nur dadurch erlären – wie recht er hatte der alte Fuchs!! Danke Hans für Deine immer wertvollen Tip’s!

Die beiden Auspuffflöten wurden fachgerecht mit Draht am Rahmen befestigt, getreu dem Motto unseres Motorengurus aus Mattighofen Herbert Pölz: „Buam, duat’s ned pfuschen, nehmt’s an Draht“!

Dabei stellte sich heraus, dass der linke Zylinder ordnungsgemäß zündet und warmes Abgas hinten rauskommt.

Der rechte von den beiden hatte eine arge Verkühlung – da kam hinten nichts „warmes – stinkendes, rauchendes“ an, ergo - keine Zündung / Verbrennung / Leistung, etc.

Der Falschlufttest mit Bremsenreiniger war dann schon aussagekräftiger, der rechte Zylinder hatte am Fuß massiven Falschlufteintritt durch einen Grat an der rechten Motorhälfte und dem Füllstück im Ansaugtrakt (Eingeschlagene Zahlen der Motorenteile und des Füllstückes).

Diese Grate beseitigt, neue Fußdichtung aufgelegt und siehe da, auf einmal schiebt das richtig an! 175 cm³ Hubraum sind doch nicht so kräftig. Besser sind 2 x 175 cm³ im Gleichklang!

Voll motiviert habe ich dann einen neuen Auspuff nach den Volumenvorgaben von Hans Reiter angefertigt, einen 26er Flachschiebervergaser aus fernöstlicher Fertigung verbaut und nun läuft die Jawa so wie ich mir das vorgestellt habe.

Durch die schwere Kurbelwelle (ca. 10 kg) ist es fast unmöglich den Motor im laaaaangsamen Fahrbetrieb abzuwürgen.

Mittlerweile konnte ich die Jawa auf unserem Gelände testen und bin eigentlich überrascht wie gut das fährt.

So habe ich beschlossen heuer den A-Cup mit der Jawa zu fahren, so ferne keine weiteren technischen Probleme auftreten.

 

 

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